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Kunstbeilage

6 Badisches Landesmuseum ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG Kulturvernetzung im Schloss Badisches Landesmuseum inszeniert in erlebnisorientierten Ausstellungen ganze Lebenswelten schichte: Stattdessen gereicht uns noch heute die Badische Revolution 1848/49 mit ihrem demokratischen Gedankengut zum Vorbild. Den „höchsten“ Platz im Schloss nimmt daher nicht das Thronensemble der Badischen Großherzöge ein, sondern das Gemälde des Revolutionärs Friedrich Hecker von Ernst Grützke. Auf der Galerie über dem ehemaligen Marmorsaal thront der Volksheld quasi über dem Großherzog. Alles hängt mit allem zusammen – keine Epoche, keine kulturelle Errungenschaft steht für sich isoliert. Diese Erkenntnis gipfelt in der gerade eröffneten Sammlungsausstellung „WeltKultur/GlobalCulture“. Sie versteht sich als Beitrag zu den aktuellen gesellschaftspolitischen Kultur- und Integrationsdebatten – und garantiert zahlreiche interkulturelle Aha-Erlebnisse. Wer hier begreift, dass sogar der scheinbar „urdeutsche“ Gartenzwerg Migrationshintergrund besitzt, hat gelernt, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Katrin Lorbeer, BLM ziehbar. Darüber hinaus stehen aber auch die Sammlungsausstellungen selbst in einem Zusammenhang und belegen, wie sehr die Kulturen seit jeher miteinander verflochten und nicht als Einzelphänomene zu betrachten sind. Ein anschauliches Beispiel ist das Zepter, das für die Beisetzungsfeierlichkeiten des Badischen Großherzogs 1811 angefertigt werden musste: Man funktionierte in der Eile einfach einen siebenbürgischen Streitkolben aus der Waffensammlung um. Bei genauerem Hinsehen mutet die badische Kroninsignie mit ihren Ornamenten daher reichlich orientalisch an. Doch die Monarchie ist noch lange nicht das Ende der Geherzögen Mitte des 19. Jahrhunderts angelegt wurde, gilt als die schönste und größte außerhalb Griechenlands. Die von den Markgrafen im 17. Jahrhundert zusammengetragene „Türkenbeute“ präsentiert kostbarstes osmanisches Kunsthandwerk: Eine der drei weltweit erhaltenen Janitscharenhauben ist hier ausgestellt sowie das Panzerhemd desjenigen Oberbefehlshabers Mustafa Pascha, der 1683 in Wien von Markgraf Ludwig Wilhelm, dem Türkenlouis, in die Flucht geschlagen wurde. Doch werden all diese besonderen Objekte nicht isoliert in Vitrinen dargeboten, sondern systematisch miteinander in Beziehung gesetzt. Erlebnisorientiert inszenieren die Ausstellungen ganze Lebenswelten und zeigen den Alltag der Menschen: den Luxus der Privilegierten wie auch die Sorgen und Nöte der einfachen Leute. Zahlreiche Objekte zum Anfassen und Ausprobieren machen kulturelle Erscheinungen und handwerkliche Techniken für die Besucher anschaulich nachvoll- Am Anfang war das Schloss: Von hier aus wurde 1715 die barocke Stadtanlage geplant, hier laufen alle 32 Straßen und Alleen der Fächerstadt Karlsruhe in einem Punkt zusammen. Das Badische Landesmuseum im Karlsruher Schloss ist damit nicht nur ein kulturelles, sondern auch das geografische und städtebauliche Zentrum der Stadt. Weit über Karlsruhe hinaus bietet der Turm mit seiner Aussichtsterrasse in etwa 42 m Höhe ein herrliches Panorama über den Schwarzwald, die Pfälzer Berge bis hin zu den Vogesen nach Frankreich. Auch im übertragen Sinne bildet das Badische Landesmuseum eine Schnittstelle. Seine Sammlungsausstellungen zeigen exemplarisch die kulturellen Errungenschaften aller Menschheitsepochen – von der Ur- und Frühgeschichte, über die Römer am Oberrhein, das Mittelalter bis in die Neuzeit. Großartige Highlights gibt es dabei zu entdecken. Die Sammlung kyladischer Idole, die von den badischen Groß- Interkulturelle Aha-Erlebnisse


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